Umweltmedizin

Die Erforschung, Erkennung, Behandlung und Vermeidung umweltbedingter Krankheiten sind die Aufgaben der Umweltmedizin.

Die klinische Umweltmedizin umfasst die medizinische Betreuung von Einzelpersonen mit gesundheitlichen Beschwerden oder auffälligen Untersuchungsbefunden, die von ihnen selbst oder ärztlicherseits auf Umweltfaktoren zurückgeführt werden.

Die Zusatzbezeichnung Umweltmedizin

Als Arzt kann man die Zusatzbezeichnung Umweltmedizin anstreben. Zur Erlangung dieser Zusatzbezeichnung erforderlich sind mehrere Jahre spezieller Weiterbildungszeit sowie die Teilnahme an einem Kurs in Umweltmedizin von 200 Stunden innerhalb von zwei Jahren.

Umweltmedizin ade?

Im Dezember 2008 wurden nach vielen Jahren Laufzeit in Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg die Umweltmedizin-Vereinbarung mit den teilnehmenden Umweltmedizinern und -labors durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) gekündigt. Ein herber Schlag für die Gesundheitsvorsorge!

Bislang konnte ein Patient, der gesundheitliche Probleme durch sein Wohnumfeld vermutete, zu einem Umweltmediziner gehen, der nach Anamnese und Begehung der Wohnung ein Umweltlabor mit konkreten Messungen beauftragen konnte. Nach Analyse der Untersuchungen – von z.B. Luftproben auf Schimmelpilze, Formaldehyd, Lösemittel, Feinstaub etc. – konnte der Umweltmediziner seinen Patienten zielgerichtet über Vermeidungsstrategien beraten. Die Kosten übernahm die Krankenkasse.

Die bisherige Kassenleistung kann nun nur als IGEL-Leistung erfolgen.
Künftig werden also nur diejenigen, die solche Leistungen privat bezahlen, die Ursache für ihre Erkrankung finden und beseitigen können.